Im September steht die Apfelernte an. Ein gesund entwickelter Apfel, der zum richtigen Zeitpunkt geerntet wird, ist ein wahrer Genuss. Bei richtiger Lagerung können wir uns noch monatelang an der Apfelernte erfreuen.
Eine reiche Ernte beginnt mit dem Winterschnitt
Der regelmäßige Obstbaumschnitt ist eine grundlegende Maßnahme, um Obstbäume gesund zu halten. Apfelbäume und anderes Kernobst werden im Winter geschnitten. Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen Triebwachstum und Ertrag zu schaffen. Dies kommt der Entwicklung gesunder Früchte zugute. Außerdem wird durch Schnittmaßnahmen die Luftzirkulation in der Baumkrone verbessert und dadurch dem Auftreten von Pilzerkrankungen wie Apfelschorf vorgebeugt. Um die richtige Schnittführung zu erlernen, ist es ratsam, einen Obstbaumschnittkurs zu besuchen, der beispielsweise von Obst- und Gartenbauvereinen angeboten wird.
Wann soll geerntet werden?
Der Erntezeitpunkt hat einen wesentlichen Einfluss auf die Haltbarkeit und den Geschmack von Äpfeln. Prinzipiell gilt: je früher ein Apfel geerntet wird, desto länger ist er haltbar. Er hat allerdings weniger Geschmack. Mit zunehmender Reife wird Stärke in Zucker umgewandelt und Aromastoffe werden gebildet. Daher schmeckt ein später geernteter Apfel besser, ist aber nicht so lange lagerbar. Der optimale Erntezeitpunkt ist also eine Kompromisslösung aus gutem Geschmack bei dennoch guter Haltbarkeit.
Unser Tipp: Der Apfel ist bereit zur Ernte, wenn ein leichter Widerstand zu spüren ist sobald er vom Baum getrennt wird. Auch die eine oder andere Geschmacksprobe hilft, Erfahrungen zum Erkennen des richtigen Reifegrades zu sammeln.
Tipps zur Ernte
Bei der Ernte gilt es, behutsam vorzugehen. Werden die Früchte verletzt, können pilzliche Schaderreger eindringen und zur Fäulnis im Lager führen. Äpfel werden am besten mit der gesamten Hand gepflückt, um Druckstellen von den Fingern zu vermeiden. Außerdem sollte die Frucht mit samt dem Stiel geerntet werden. Denn ein herausgerissener Stiel ist eine willkommene Eintrittspforte für Pilze. Auch bei der Ablage im Erntekübel und später im Lager ist mit Vorsicht zu walten.
Lagerung
Äpfel sollten kühl und feucht gelagert werden. Optimal sind Temperaturen von 1 bis 3 °C. Tiefere Temperaturen führen zu Kälteschäden! Sowohl Kühlschrank als auch Keller sind geeignete Lagerräume. Obstkisten sind ideal, um größere Apfelmengen zu lagern. Es ist ratsam, diese mit einer Folie zu bedecken. Dadurch verlieren die Früchte weniger Wasser und bleiben länger frisch. Die Folie muss aber Löcher aufweisen, da die Äpfel ansonsten zu gären beginnen. Kleinere Mengen können in Folienbeuteln aufbewahrt werden. Auch diese sollten nicht luftdicht verschlossen, sondern mit kleinen Löchern versehen sein.
Lagerfäule
Werden Äpfel während der Lagerung faul, können verschiedene Pilzerreger dafür verantwortlich sein, wie beispielsweise Graufäule (Botrytis), Schwarzfäule (Monilia) oder Grünfäule (Penicillium). Die Infektion erfolgt meistens bereits dann, wenn die Äpfel noch auf dem Baum hängen, wie z. B. durch Insekteneinstiche oder mechanische Verletzung. Faule Äpfel sollten sofort aussortiert werden, um eine Übertragung auf die gesunden Äpfel zu verhindern. Außerdem entwickeln einige Lagerfäulepilze gesundheitsschädliche Stoffe. Daher Äpfel im Lager regelmäßig kontrollieren!
Apfelstippe / Stippigkeit
Lagerfäule ist nicht zu verwechseln mit der sogenannten Apfelstippe oder Stippigkeit. Dabei entstehen wenige Millimeter große, dunkelgrüne bis bräunliche, später eingesunkene Flecken, die bis ins Fruchtfleisch gehen. Es handelt sich dabei um keine Pilzerkrankung, sondern eine Stoffwechselstörung. Die Früchte sind zwar essbar, schmecken bei starker Stippeausprägung aber bitter.Die Ursache dafür ist Kalzium-Mangel in Kombination mit weiteren Faktoren wie Wassermangel, eine unausgewogene Nährstoffversorgung (insbesondere Stickstoffüberschuss), unsachgemäß durchgeführter Obstbaumschnitt oder ungünstige Sortenwahl.
Dementsprechend ist auf eine gleichmäßige Wasserversorgung (insbesonders während der Fruchtbildung) zu achten. Darüber hinaus trägt eine ausgewogene Pflanzenernährung der Obstbäume wesentlich zur Pflanzengesundheit und optimalen Fruchtentwicklung bei. Ideal ist beispielsweise, Substral® Grünkorn® Universaldünger im Frühjahr ins Erdreich einzuarbeiten.
Äpfel reifen nach
Der Reifeprozess von Früchten wird wesentlich von einem speziellen Pflanzenhormon, das sogenannte "Ethylen" beeinflusst. Äpfel gehören zu den Obstarten, die nach der Ernte nachreifen. Dies sollte bei der Lagerung von Äpfeln bedacht werden!
Da Ethylen gasförmig vorliegt, wird es von den Äpfeln ausgeströmt. Unser Tipp: Auch anderes Obst wie etwa Bananen reifen nach. Wenn diese noch grün gekauft werden, reifen sie schneller, wenn sie zusammen mit reifen Äpfeln in einen Beutel gegeben werden. Bitte beachten Sie, dass ein Blumenstrauß, der neben einer Apfelschale aufgestellt wird, ebenfalls schneller welkt.