Wenn Gartenpflanzen verkümmern, obwohl sie mit Bedacht gehegt und gepflegt werden, ist es ratsam, die herrschenden Bodenverhältnisse näher zu untersuchen. Neben Licht und Wasser zählen geeignete Bodenverhältnisse zu den Grundvoraussetzungen für ein gesundes Pflanzenwachstum.
Zweck: Im Zuge einer Bodenuntersuchung können wichtige Bodeneigenschaften bestimmt werden, die für das Pflanzenwachstum entscheidend sind, wie etwa der pH-Wert und die im Boden vorherrschenden Nährstoffverhältnisse. Darauf basierend können gezielt Düngegaben sowie bodenverbessernde Maßnahmen wie z. B. eine Kalkung durchgeführt werden.
Was wird erfasst?
Je nach Bedarf können verschiedene Bodenparameter untersucht werden. Standarduntersuchungen umfassen die Bestimmung des pH-Werts, des Salzgehalts und der Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie des Kalkgehalts. Darüber hinaus können auch Spurenelemente wie Eisen oder der Humusgehalt ermittelt werden.
Die Bodenuntersuchungen werden von Laboreinrichtungen nach klar definierten nationalen und internationalen Normen durchgeführt.
Zeitpunkt: Es ist empfehlenswert, etwa alle drei bis fünf Jahre eine Bodenuntersuchung durchführen zu lassen. Prinzipiell kann diese während des gesamten Jahres erfolgen, jedoch sind aus praktischen Gründen Spätherbst und Winter am besten geeignet, da die Beete abgeräumt sind.
Probefläche
Für eine Bodenuntersuchung sollte die Fläche möglichst einheitliche Bodeneigenschaften aufweisen. Im Hobbybereich wird eine Bodenuntersuchung vor allem im Gemüsegarten vorgenommen, da hier durch die Ernte ein ständiger Nährstoffentzug erfolgt, der durch Düngegaben ausgeglichen wird. Aber auch für Rasenflächen, Hecken oder Staudenbeete empfehlen sich regelmäßige Bodenuntersuchungen, insbesondere wenn die Pflanzen bereits verkümmern.
Bitte beachten: Für ein aussagekräftiges Ergebnis ist es wichtig, dass die Fläche mindestens 1 Monat vor der Probenahme nicht gedüngt wurde!
Entnahme der Bodenproben
Für eine Bodenuntersuchung werden pro Nutzfläche 10 bis 15 Stichproben entnommen. Diese sollten gleichmäßig verteilt und möglichst repräsentativ für die Fläche sein (daher keine Maulwurfshügel oder Randstreifen beproben).
- Am einfachsten ist die Probeentnahme mit Hilfe eines Bohrstocks: Dieser spezielle Metallstab ist circa 25 bis 30 cm lang und mit einer Höhlung versehen. Er wird senkrecht in den Boden gebohrt und die Erde somit entnommen. Diese wird anschließend in einen Eimer überführt. Ein derartiger Bohrstock kann im Fachhandel, bei Bodenuntersuchungsinstituten oder über das Internet erworben werden. Häufig bieten auch Obst- und Gartenbauvereine die Möglichkeit zur Entleihung an.
- Alternativ können Probeentnahmen mit einem Spaten durchgeführt werden: Zuerst einen Spatenstich ausheben. Anschließend an der glatten Einstichstelle senkrecht eine circa 2 cm dicke Erdschicht spatentief (25 bis 30 cm) abstechen und herausnehmen. Von dieser Scheibe rechts und links Erde abstechen, sodass ein Streifen übrig bleibt, der etwa 4 cm breit und 25 bis 30 cm lang ist. Diese Erde in einen Eimer füllen.
- Die 10 bis 15 Stichproben in einem Eimer sammeln und gut durchmischen. Davon werden circa 500 g in einen Plastikbeutel gefüllt. Dieser sollte gut beschriftet sein (Adresse, Nutzungsart, gewünschte Untersuchungsparameter). Der Beutel kann nun ans Labor versendet werden. Liegen die Untersuchungsergebnisse vor, kann das jeweilige Bodenuntersuchungslabor gezielte Empfehlungen geben.