

Die häufigsten Tomatenkrankheiten und ihre Behandlung
Häufigste Tomatenkrankheiten
Nicht viele Gemüsesorten schmecken so sehr nach Sommer wie frische und aromatische Tomaten. Leider gibt es viele Krankheiten, die den Nachtschattengewächsen zusetzen. Vor allem warme und feuchte Luft bietet Pilzen einen idealen Nährboden.
Die häufigsten Pilzkrankheiten an Tomaten
- Kraut-und Braunfäule wird von dem Pilz Phytophthora infestans ausgelöst. Krankheitsbild: Anfangs grün-braune Flecken auf den unteren Blättern, grauer Sporenrasen auf Blattunterseiten, braune Blätter und Früchte.
- Stängelfäule wird vom Didymella lycopersici-Pilz ausgelöst. Es zeigen sich eingesunkene, schwarze Flecken auf dem Stamm und den Blättern. Später werden auch die Früchte befallen.
- Dürrfleckenkrankheit entsteht durch den Befall vom Schlauchpilz Alternaria solani. Es entstehen runde bis ovale, von Blattadern begrenzte, bräunliche Flecken an Blättern, Stängel und Frucht.
- Fusarium-Welke wird von dem gleichnamigen Bodenpilz Fusarium ausgelöst. Bei einem Befall welken die Blätter von unten nach oben und sterben ab, Früchte entwickeln sich nicht richtig und fallen ab.
- Grauschimmel entsteht durch den Schimmelpilz Botrytis cinerea. Ein Befall zeigt sich durch braune Flecken an Blättern sowie ein sich ausbreitender grauer Pilzrasen auf allen Pflanzenteilen. Die Tomaten werden zuerst weich und glasig, später faul.
- Echter Mehltau, herrührend vom Oidium neolycopersici-Pilzerreger, zeigt sich an einem weißen, mehligen und fleckigen Sporenrasen. Die Blätter werden erst bräunlich-gelb, welken und vertrocknen anschließend.
Krankheitsbilder durch Mängel, Überdüngung oder unpassende Bedingungen
- Blütenendfäule: Die Tomaten zeigen an der Unterseite am Blütenansatz feuchte, graue bis braune Flecken, die sich nach oben ausbreiten. Der Auslöser: Kalziummangel.
- Gelb- oder Grünkragen: Die Tomaten bleiben um den Stielansatz grün bis gelb und verhärten sich an diesen Stellen. Die Ursachen sind nicht eindeutig, werden aber durch Sonneneinstrahlung, viel Flüssigkeits- und Stickstoffversorgung verstärkt.
- Eingerollte Blätter: Zu eingerollten Blättern kann es bei Krankheiten und Schädlingsbefall kommen. Oft liegt aber ein Pflegefehler vor. Zu den möglichen Ursachen zählen: Trockenheit, Nährstoffmangel und Überdüngung.
- Aufgeplatzte Tomaten können durch starke Temperaturschwankungen und starke Bewässerung nach Trockenheit entstehen.
Welche Krankheiten betreffen nur die Blätter der Tomatenpflanze?
Häufig zeigen sich Tomatenkrankheiten zuerst an den Blättern. Bei einem starken Befall können sie aber auch auf die Früchte übergehen. Sind Ihre Tomaten noch verzehrbar, wenn die Blätter befallen sind?
Kraut- und Braunfäule, Echter Mehltau und Dürrfleckenkrankheit zeigen sich zuerst an den Blättern. Sofern an den Früchten keine Anzeichen von Pilzbefall zu sehen sind, können Sie diese noch verzehren. Hat Ihre Pflanze eingerollte Blätter, kann das verschiedene Ursachen haben. Ein Schädlingsbefall ist nicht auszuschließen. Auch hier gilt: solange die Früchte nicht betroffen sind, können Sie diese verzehren.
Welche Krankheiten betreffen vor allem Jungpflanzen oder die Frucht?
Ob ältere oder jüngere Pflanzen – vor allem geschwächte Tomaten sind anfällig für Krankheiten.
Tomatenkrankheiten bei Jungpflanzen
Einige Tomatenkrankheiten zeigen sich besonders bei Jungpflanzen:
- Bei Bodenpilzen wie die Fusarium-Welke zeigen sich die ersten Anzeichen an Jungpflanzen.
- Saugende Schädlinge befallen meist junge und geschwächte Pflanzen.
- Junge Tomatenpflanzen leiden schneller unter Pflegefehlern.
Tomatenkrankheiten an der Frucht
Diese Tomatenkrankheiten zeigen sich an der Frucht:
- Blütenendfäule: Auf der unteren Seite der Frucht breitet sich ein brauner bis schwarzer Fleck aus.
- Gelb- oder Grünkragen: Der obere Teil der Tomatenfrucht bleibt grün bis gelb und verhärtet sich.
- Grauschimmel: An der Frucht entstehen runde, helle Flecken mit einem dunklen Punkt in der Mitte.
Abhilfe für kranke Tomatenpflanzen
Viele Tomatenpflanzen mit Krankheiten können mit ein paar Pflegemaßnahmen und natürlichen Mitteln gerettet werden. Bei hartnäckigen Fällen lohnt sich der Einsatz von chemischen Mitteln.
Natürliche Abhilfe für Tomatenpflanzen
- Untersuchen Sie Pflanzen regelmäßig auf Krankheiten.
- Entfernen Sie befallene Pflanzenteile. Entsorgen Sie sie im Hausmüll.
- Düngen Sie Ihre Pflanzen - (Überdüngung vermeiden Sie mit einer Bodenanalyse).
- Setzen Sie Grundstoffe ein. Diese stärken Ihre Pflanzen und haben eine natürliche fungizide Wirkung.
- Dünnen Sie Ihre Tomatenpflanzen aus, um Luftzirkulation zu verbessern.
- Gehen Sie mit Netzschwefel gegen Echtem Mehltau vor.
Der Einsatz von chemischen Mitteln bei Krankheiten an Tomatenpflanzen
Lassen sich die Tomatenkrankheiten nicht mehr eindämmen, gehen Sie mit Fungiziden gegen die Pilze vor. Nutzen Sie verschiedene Fungizide im Wechsel, um Resistenzbildungen zu vermeiden.
Hilft ein Gewächshaus gegen Krankheiten?
Während häufige Infektionen seltener auftreten, gibt es andere Tomatenkrankheiten, die vor allem im Gewächshaus entstehen.
Vorteile:
- Tomaten werden vor feuchter Witterung geschützt.
- Eine Infektion mit der häufigen Kraut- und Braunfäule ist unüblich.
- Viele andere gängige Pilzkrankheiten treten im Gewächshaus seltener auf.
Nachteile:
- Höhere Kosten und Aufwand für diejenigen, die noch kein Gewächshaus haben.
- Einige Tomatenkrankheiten sind aufgrund der wärmeren Erde typisch für ein Gewächshaus, wie etwa die Fusarium-Welke.
- Die Samtfleckenkrankheit entsteht oft in warmen Gewächshäusern.