Die häufigsten heimischen Mückenarten und Abhilfe dagegen
Übersicht über die häufigsten Mückenarten
Wer kennt das charakteristisch hohe Summen von Mücken nicht? Mücken nerven, stechen und übertragen im schlimmsten Fall Krankheiten – und doch gehören sie zum Sommer dazu wie eine kühle Apfelschorle.
Mücken sind zusammen mit Fliegen Teil der Unterordnung der Zweiflügler und fast auf der ganzen Welt verbreitet. Trotz ihres schlechten Rufs sind sie ein sehr wichtiger Bestandteil der Nahrungskette – Fische essen Mückenlarven, Vögel, Frösche, Salamander und anderen Insekten ernähren sich von den Mücken.
Hierzulande gibt es knapp 30 verschiedene Familien von Mücken, die jeweils mit vielen unterschiedlichen Mückenarten vertreten sind. Nur die Mückenarten von vier Familien gehören in Deutschland auch zu denen, die menschliches Blut saugen.
Einige Mückenarten-Familien in Deutschland:
- Schnaken
- Zuckmücken
- Trauermücken
- Stechmücken
- Fenstermücken
- Faltenmücken
- Kriebelmücken
- Stelzmücken
- Gnitzen
- Gallmücken
- Haarmücken
- Wintermücken
- Langhornmücken
- Schmetterlingsmücken
Die Mückenpopulation wächst
In den letzten Jahren haben sich infolge von globalem Handel, globalen Reisen und globaler Erwärmung Mückenarten aus verschiedenen anderen Teilen der Welt in Deutschland angesiedelt. Zu diesen Mücken gehören auch Stechmückenarten, die Krankheiten übertragen können, wie etwa die Asiatische Buschmücke oder die Asiatische Tigermücke.
Einheimische Mückenarten bestimmen
Mücke ist nicht gleich Mücke. Bei genauerem Hinsehen sehen die Insekten sehr unterschiedlich ist. So können Sie die verschiedenen einheimischen Mückenarten bestimmen:
- Schnaken
- Je nach Region sind Schnacken auch als Schuster, Pferdemücke, Schneider und mehr bekannt. Schnacken sind groß mit einem schlanken Körper und sehr langen Beinen. Schnacken stechen nicht, sondern ernähren sich von Nektar.
- Gemeine Stechmücke
- Eine der meistverbreiteten Mückenart in Deutschland ist die Gemeine Stechmücke. Für viele sind ihre Merkmale der Prototyp einer Mücke. Sie ist um die 4–7 mm groß, hat lange Beine, schmale Flügel und einen schmalen Körper.
- Ringelmücke
- Die ebenfalls häufige Ringelmücke sieht der Gemeinen Stechmücke sehr ähnlich, ist aber mit einer Körpergröße von 1–1,3 cm größer. Ringelmücken sind Blutsauger und teilen sich oft den gleichen Lebensraum mit der gemeinen Stechmücke.
- Zuckmücken
- Zuckmücken sind in den deutschen Binnengewässern artenreich vertreten. Sie bewegen sich oft im Schwärmen fort und werden daher auch Schwarmmücken genannt. Männliche Zuckmücken erkennt man an den gefiederten Fühlern. Sie gehören nicht zu den Stechmücken.
- Aedes vexans / Rheinschnake
- Die Rheinschnake ist die in Deutschland häufigste Art von Stechmücke. Sie zählt mit zu den sogenannten Überschwemmungsmücken, die ihre Brutstätten in sommerlichen Überflutungsflächen findet. Sie treten demnach häufig nach Hochwassern auf und gelten als besonders stechfreudig.
- Asiatische Tigermücke
- Die Asiatische Tigermücke ist keine einheimische Mückenart, hat sich aber in Teilen des Südwestens Deutschlands angesiedelt und breitet sich langsam Richtung Norden aus. Ihren Namen trägt diese Stechmücke aufgrund ihrer charakteristischen Streifen.
Wie viele Mückenarten gibt es weltweit?
Es gibt etwa 3500 Mückenarten weltweit, knapp über 50 kommen derzeit in Deutschland vor. Bei dieser Zahl handelt es sich nur um Stechmücken. Die gesamte Anzahl von Mückenarten weltweit liegt um ein Vielfaches höher.
Welche Mückenarten sind stechend?
Die meisten Mücken ernähren sich von Nektar und Pflanzen. Das trifft sogar auf Stechmücken zu. Weibliche Stechmücken saugen nur zum Eierlegen Blut, da sie dann einen erhöhten Eiweißbedarf haben. Während sich einige Stechmücken auf Menschenblut spezialisiert haben, stechen viele auch verschiedene Tiere. Männliche Mücken sind keine Blutsauger.
Zu den stechenden Mückenarten in Deutschland gehören:
- Gemeine Stechmücke
- Ringelmücke
- Gnitzen / Bartmücken
- Kriebelmücke
- Sandmücken
- Aedes sticticus (Überschwemmungsmücke)
- Aedes vexans / Rheinschnake (Überschwemmungsmücke)
- Asiatische Buschmücke
- Asiatische Tigermücke
- Aedes koreicus
- Culiseta longiareolata
- Anopheles petragnani
Stechmücken übertragen Krankheiten
Stechende Mückenarten sind nicht nur nervig – in einigen Fällen sind sie sogar gefährlich. Die Asiatische Tigermücke etwa gehört zu den Überträgern von tropischen Viren wie Zika, Chikungunya und Dengue. Um diese Viren zu übertragen, muss die Mücke aber erst mal einen Träger gestochen haben. Das ist hierzulande unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich. Auch heimische Mücken übertragen Viren. Die Gemeine Stechmücke etwa kann den West-Nil-Virus übertragen.
Abwehr: Was hilft gegen Mücken?
Mücken werden von unserem Körpergeruch angezogen. Dabei riechen manche Menschen für die Mücken appetitlicher als andere. So können Sie sich Mücken vom Leib halten und Mückenstiche vermeiden:
- Duschen Sie öfters, damit Ihr Körpergeruch weniger intensiv ist.
- Wenden Sie ein „Repellent“ an, der Ihren Geruch abdeckt.
- Tragen Sie lange, helle Kleidung.
- Vermeiden Sie stehendes Wasser in Ihrem Garten oder Balkon – diese werden von Mücken als Brutstätten genutzt.
- Nutzen Sie draußen Barriere Sprays, um mückenfreie Zonen zu schaffen.
- Nutzen Sie Insektenstecker um Stechmücken in Innenräumen loszuwerden, danach Räume gut lüften.
- Für schnelle Abhilfe sorgen auch Insektensprays, die einzelne Tiere effektiv bekämpfen.
- Bringen Sie Fliegengitter vor Ihren Fenstern und Insektenschutz vor Ihren Türen an.